Die Bedrohung im Cyber-Raum ist so hoch wie nie zuvor. Kriminelle nutzen modernste Technologien für ihre Angriffe auf Privatpersonen, Unternehmen und Behörden. Die Verschlüsselung der Systeme bleibt die Hauptbedrohung. Zu dieser angespannten Sicherheitslage kommen zusätzliche Cyberangriffe im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine sowie verbesserte Angriffsmethoden mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI). Dass nicht nur umsatzstarke Unternehmen Ziel von Angriffen werden können, zeigen die Auswirkungen in bundesweit betroffenen Kommunen, in denen die Verwaltungsprozesse teils über Monate gestört waren.

Die richtige Vorbereitung und das korrekte Vorgehen entscheiden oftmals darüber, ob der Vorfall lediglich eine harmlose Erfahrung bleibt oder eskaliert. Mit der 2. Cyber-Notfallübung im Landkreis Traunstein üben die Kommunen und das Landratsamt, ob die wichtigsten Hausaufgaben zur Cyber-Sicherheit auch gemacht wurden .„Im Notfall müssen wir uns auf unsere Reißleinen und ein funktionierendes Backup verlassen können.“  so Claus Hofmann, Informationssicherheitsbeauftragter im Landkreis Traunstein. „Das Ziel unserer Konzepte ist ein besonders hoher praktischer Wert“.

Im Landratsamt wurde ein echtes Angriffsszenario „Verschlüsselungstrojaner mit Lösegeldforderung“ durchgespielt. Notfallübungen sind integraler Bestandteil eines Notfall- und Krisenmanagements. Cyber-Abwehr heißt auch, schnell wieder auf die Beine zu kommen, wenn man Opfer eines Cyberangriffs geworden ist. Eine landkreisweite Cyber-Notfallübung ist bayernweit bisher einmalig. Die Cyber-Notfallübung ist nicht nur eine Bestätigung für die Anstrengungen des Landkreises Traunstein im Kampf gegen Cyber-Bedrohungen, sondern auch ein Beweis für die Bürgerinnen, Bürger und Gewerbetreibenden, dass ihre Sicherheit und der Schutz ihrer Daten höchste Priorität haben.