
Bildunterschrift: Staatsminister Thorsten Glauber (links) gratuliert Landrat Andreas Danzer (rechts) bei seinem Besuch im Landratsamt Traunstein. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen zentrale Zukunftsthemen für die Region – von der Nutzung der Wasserkraft an der Salzach bis zum Schutz des Chiemsees. ©Landratsamt Traunstein
Energiezukunft, Chiemseeschutz und Mückenbekämpfung: Landrat Danzer setzt zentrale Themen bei Besuch von Staatsminister Glauber
Der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber hat Landrat Andreas Danzer im Landratsamt Traunstein besucht. „Ich gratuliere Andreas Danzer sehr herzlich zur Wahl des Landrats. Ich wünsche ihm für die künftigen Aufgaben viel Erfolg und eine glückliche Hand bei wichtigen Entscheidungen. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam viel für die Region bewegen können.“ Im Mittelpunkt des Austauschs standen vier zentrale Anliegen des Landrats: die nachhaltige Energieversorgung durch Wasserkraft an der Salzach, der Schutz des Chiemsees vor weiterer Verlandung, der Erhalt des Chiemseeringkanals sowie die effektive Bekämpfung der Stechmückenplage rund um das Bayerische Meer.
„Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, dürfen wir heimische Potenziale nicht ungenutzt lassen“, betonte Landrat Danzer mit Blick auf die Salzach. Die Nutzung der Wasserkraft ist für ihn ein entscheidender Baustein für eine sichere, grundlastfähige und klimaneutrale Energieversorgung der Region. „Die Wasserkraft ist eine ganz besonders bayerische Energieform – ökologisch wie ökonomisch sinnvoll. Sie steht rund um die Uhr zur Verfügung und nutzt die natürlichen Ressourcen unserer Heimat“, so Danzer. Wichtig sei nun, dass der Freistaat Bayern gemeinsam mit den zuständigen österreichischen Behörden die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Realisierung des Projekts schafft. Ein bedeutendes Signal sieht Danzer in der ausdrücklichen Verankerung der Salzach-Wasserkraft im Koalitionsvertrag der Staatsregierung: „Das ist ein Meilenstein für dieses Schlüsselprojekt. Nun müssen wir mit Nachdruck an der Umsetzung arbeiten – zum Wohle der Menschen und der Versorgungssicherheit in unserer Region.“
Als weiteres Anliegen brachte Danzer die zunehmende Verlandung des Chiemsees zur Sprache. „Der Schutz des ‚Bayerischen Meers‘ ist eine Generationenaufgabe“, so der Landrat. Über die Tiroler Achen werden jährlich rund 300.000 Kubikmeter Feinmaterial in den See eingetragen, etwa die Hälfte davon lagert sich im Deltabereich und in der Hirschauer Bucht ab. Hinzu kommen zwischen 5.000 und 10.000 Kubikmeter Treibholz pro Jahr. „Diese Mengen verändern nicht nur die Morphologie des Sees, sie bringen auch große Mengen Müll mit sich“, erklärte Danzer. Im Auftrag des Wasserwirtschaftsamts Traunstein sammeln beauftragte Firmen jedes Jahr im November angespülte Abfälle – vor allem in der Hirschauer Bucht. „Doch diese Einsätze finden aus Kostengründen und mit Blick auf Arbeits- und Naturschutz nur an wenigen Tagen statt“, so Danzer. „Eine Ausweitung dieser wichtigen Maßnahmen wäre wünschenswert – für den ökologischen Zustand des Chiemsees und die Erlebbarkeit der Ufer für die Bevölkerung.“
Ein drittes Thema betraf die wiederkehrende Belastung durch Stechmücken am Chiemsee und in den angrenzenden Gemeinden. „Die Mückenplage im nassen Sommer 2024 war für Einheimische wie Gäste mehr als ein Ärgernis – sie wurde zum echten Problem “, stellte Danzer fest. Neben gesundheitlichen Beeinträchtigungen führte sie auch zu spürbaren wirtschaftlichen Schäden, etwa bei Gastronomie und Tourismus. Für Landrat Danzer ist klar: „Wir brauchen eine effiziente Strategie für die Stechmückenbekämpfung – mit klaren Zuständigkeiten, vorausschauender Planung und einer effizienten Abstimmung aller beteiligten Stellen.“ Entscheidend sei, dass es nicht wieder zu einer Situation wie 2024 komme. „Es braucht Verlässlichkeit – für die Menschen vor Ort und unsere Gäste“, so Landrat Danzer, der zudem die Chancen durch moderne Technik betonte: „Wir müssen sicherstellen, dass effiziente Methoden wie der gezielte Einsatz von Drohnen zur BTI-Ausbringung nicht nur als Option bestehen, sondern auch konsequent genutzt werden – rechtzeitig, vorratsorientiert und flächendeckend.“
Ein weiteres zentrales Thema war der Erhalt und die Zukunftssicherung des Chiemseeringkanals. Das seit über 50 Jahren bestehende Bauwerk habe sich als unverzichtbare Infrastruktur für den Umwelt- und Gewässerschutz bewährt. Es verhindere, dass ungeklärte Abwässer in den Chiemsee gelangen, und sei damit „ein stiller Garant für die Wasserqualität, die Artenvielfalt und den Erholungswert unserer Heimat“, so Danzer. „Gerade weil der Ringkanal eine so zentrale ökologische Schutzfunktion erfüllt, müssen wir jetzt für Redundanz sorgen“, forderte der Landrat. Nur mit einer zweiten Leitung oder alternativen Systemen könne man gewährleisten, dass auch bei Wartungsarbeiten, Extremwetterereignissen oder technischen Ausfällen der Chiemsee geschützt bleibe. Danzer sieht darin eine klare Zukunftsaufgabe: „Die Schaffung dieser Redundanz ist nicht nur eine technische Notwendigkeit, sondern eine Investition in den dauerhaften Umwelt- und Gewässerschutz der gesamten Region.“