14.04.2020 

Erste Hilfe auch in Zeiten des Coronavirus wichtig

Einer der wichtigsten Maßnahmen um das Coronavirus einzudämmen ist Abstand halten. Doch wie verhält man sich, wenn ein anderer Mensch Erste Hilfe benötigt? Wie auch sonst gilt: Selbst in Gefahr bringen soll sich bei den Hilfeleistungen niemand. Wer beispielsweise Angst hat, sich mit dem Virus anzustecken, oder eine Risikogruppe darstellt, muss aber bei Verletzten mindestens den Rettungsdienst verständigen. Denn die ersten Schritte bleiben gleich. Bei einem Verkehrsunfall sollte zunächst die Unfallstelle abgesichert werden und dann der Notruf gewählt werden.

Generell sollten bei Erster Hilfe immer Hygienemaßnahmen beachtet werden, das ist derzeit jedoch besonders wichtig, um sich und das Opfer nicht unnötig einer Infektionsgefahr auszusetzten. Im Verbandskasten im Auto sind daher seit Jahren auch Einweg-Handschuhe vorhanden. In Zeiten von Corona heißt es aber daher unbedingt sofort die Handschuhe anziehen. Es wird zudem empfohlen, für Mund und Nase eine wie auch immer geartete Abdeckung zu finden, zum Beispiel durch ein Tuch oder einen Schal. Als erstes sollte kontrolliert werden, ob die verletzte Person ansprechbar ist. Ist sie nicht bei Bewusstsein, sollte die Atmung beobachtet werden. Wenn man mit dem eigenen Gesicht nicht so nah an das des anderen möchte, um dessen Atmung zu hören, kann man versuchen, den Brustkorb des Betroffenen zu beobachten.

Ob der Patient atmet oder nicht, ist entscheidend für die weitere Vorgehensweise. Atmet der Betroffene, sollte er aus Schutz vor dem Ersticken sofort in die stabile Seitenlage gebracht werden. Sollte die Person nicht mehr atmen, ist eine Reanimation notwendig. Auch schon vor Covid-19 galt: Eine Atemspende (Mund-zu-Mund- bzw. Mund-zu-Nase-Beatmung) durchzuführen ist für Laien nicht zwingend erforderlich. Wichtig ist aber, dass Sie durchgehend eine Herzdruckmassage ausführen, bis professionelle Helfer übernehmen. Für eine Herzdruckmassage platziert man die übereinanderliegenden Handballen auf der Mitte der Brust des Betroffenen und drückt mit gestreckten Armen schnell und kräftig das Brustbein rund fünf Zentimeter nach unten und entlastet es danach wieder vollständig (Geschwindigkeit: 100 bis 120 Mal pro Minute).

Zusammenfassend kann also gesagt werden: Der überwiegende Teil der Erste-Hilfe-Maßnahmen finden in der Familie statt – dort kennt man persönlich die Gefahr einer Ansteckung. Bei einem Unfall auf der Straße gilt wie schon vor Corona die Verpflichtung zur Hilfe, jedoch steht immer die eigene Sicherheit an erster Stelle. Sollten Sie Angst haben oder einen Risikopatient darstellen, sollten sich auf die Organisation der Hilfe beschränken: Eventuell andere auffordern zu helfen und den Notruf 112 wählen.

« zurück zur Übersicht