© Landratsamt Traunstein: Dirk Alfermann (links) zeigt junge Frösche aus der Nähe. Sie wurden anschließend natürlich sofort wieder frei gelassen.

© Landratsamt Traunstein: Dirk Alfermann (links) zeigt junge Frösche aus der Nähe. Sie wurden anschließend natürlich sofort wieder frei gelassen.

27.06.2019 

Exkursion rund um den „Blühenden Landkreis Traunstein“

Mähkonzept an Kreisstraßen, Amphibienschutz und Streuwiesen als Schwerpunkte

Zu einer Exkursion rund um den „Blühenden Landkreis Traunstein“ hatten Fachleute des Landratsamts Traunstein eingeladen. Thematische Schwerpunkte waren das Mähkonzept an Kreisstraßen, der Amphibienschutz und die Bedeutung von Streuwiesen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere.  

Markus Breier, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, erläuterte an der Kreisstraße zwischen Staudach und Bergen das Mähkonzept des Landkreises, mit dem man mehr Blütenvielfalt am Straßenrand erreichen will. „Wir müssen mähen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, stellte Breier zunächst klar. „Gleichzeitig ist es mancherorts möglich, Randstreifen entlang der Kreisstraßen insektenfreundlich und von hoher Blütenvielfalt zu gestalten", so der Kreisfachberater. Das Mähkonzept unterscheide zwischen Intensiv- und Extensivbereichen des Straßenbegleitgrüns. Der Intensivbereich direkt neben der Straße mit Banketten, Mulden, Gräben, Trenn- und Mittelstreifen sowie Sichtflächen werde häufiger gepflegt als der Extensivbereich etwa an Böschungen. „Hier im Bergener Moos finden sich neben dem trockenen, kiesreichen Straßenrand große Streuwiesen. Diese sind feucht, werden traditionell extensiv gemäht und sind dadurch ein wertvoller Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere“, erklärte Breier.

Gebietsbetreuer Dirk Alfermann ging näher auf die Bedeutung der Wiesen ein. Er machte deutlich, dass viele Flächen von den Eigentümern im Rahmen des Vertragsnaturschutz-Programms gepflegt werden. „Die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz sichert die artenreichen Wiesen“, so Alfermann. Direkt unter der Straße hat der Landkreis vor einigen Jahren eine Amphibien-Unterquerungshilfe gebaut, dank derer die Amphibien unfallfrei zu den Laichgewässern wandern können. „Es funktioniert. Früher sind hier im Frühjahr viele Frösche überfahren worden“, so eine Exkursions-Teilnehmerin. Die kleinen Grasfrösche und Erdkröten wandern derzeit von den Weihern in die Umgebung. Sie sind auf kleine Insekten angewiesen, die es in den umliegenden Wiesen ausreichend gibt. Diese Insekten sind auch für die wiesenbrütenden Vögel eine wichtige Nahrungsquelle, ebenso wie Schnecken. Einer der Vögel, der Große Brachvogel, krönte die Abendexkursion durch sein Rufen und zog einige Kreise am Himmel.

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