
Kreiswahlleiter Georg Wendlinger (2. von links) berät mit den sechs Beisitzern des Kreiswahlausschusses in der öffentlichen Sitzung über die vier Stimmzettel, die als Grenzfälle umzuwidmen waren. ©Landratsamt Traunstein
Kreiswahlausschuss stellt amtliches Endergebnis der Bundestagswahl im Wahlkreis Traunstein fest
Insgesamt 172.572 Bürgerinnen und Bürger haben über beide Landkreise verteilt ihre Stimme abgegeben
Im Traunsteiner Landratsamt tagte am Donnerstag (27.02.2025) nochmals der Kreiswahlausschuss unter der Leitung von Kreiswahlleiter Georg Wendlinger, um das amtliche Endergebnis der Bundestagswahl für den Wahlkreis Traunstein festzustellen. Im Gremium bestand Einigkeit, dass die Wahl wieder reibungslos abgelaufen sei.
Von den 209.020 Wahlberechtigten in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein, die zusammen den Wahlkreis Traunstein bilden, haben insgesamt 172.572 Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme abgegeben. Damit ergibt sich eine Wahlbeteiligung von 82,6 % - ein deutlich höherer Wert im Wahlkreis Traunstein als im Jahr 2021 (78,5 %) und fast exakt im aktuellen Bundesschnitt von 82,5 %. „Trotz der knapperen Fristen zeigte sich auch bei dieser Bundestagswahl, dass die Briefwahl der klassischen Stimmabgabe an der Wahlurne vorgezogen wird. Wir hatten wieder eine Briefwahlquote von 56,4 %“, so Kreiswahlleiter Wendlinger und weiter: „Der erhöhte Arbeitsaufwand für die Briefwahl musste durch die Gemeindeverwaltungen im Zeitfenster vom 4. Februar bis zum Wahltag erledigt werden. Das hat durch enge Abstimmung und den Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber dennoch wieder sehr gut geklappt“. Auch die Arbeit beim Auszählen am Wahlabend ging zügig vonstatten, so dass der Kreiswahlleiter am vergangenen Sonntag gegen 21.30 Uhr das vorläufige amtliche Endergebnis des Wahlkreises an den Landeswahlleiter melden konnte.
Zu den Ergebnissen stellte der Kreiswahlausschuss fest: Traunsteins amtierender Landrat Siegfried Walch, der als Direktkandidat für die CSU antrat, erhielt mit insgesamt 80.507 Stimmen beziehungsweise 46,9 % die mit Abstand meisten Erststimmen und zieht auch unter Geltung des neuen Wahlrechts als Wahlkreisabgeordneter in den 21. Deutschen Bundestag ein. Ebenso in den Bundestag schafft es Dr. Christoph Birghan von der AfD, der über die Landesliste in den Bundestag einzieht. Gleiches gelang der langjährigen Bundestagsabgeordneten der SPD und aktuellen Parlamentarischen Staatssekretärin, Dr. Bärbel Kofler, die ebenfalls über die Landesliste einzieht. Amtlich wird dies endgültig auch noch am 14. März durch den Bundeswahlausschuss festgestellt werden. Beim Zweitstimmenergebnis erzielte die CSU insgesamt 66.829 Stimmen und lag mit einem Anteil von 38,8 % vor der AfD mit 34.619 Stimmen (20,1 %) und den Grünen mit 17.677 Stimmen (10,3 %), die im hiesigen Wahlkreis knapp vor der SPD mit 16.925 Stimmen (9,8 %) landeten.
Im Rahmen der Vorprüfung für den Kreiswahlausschuss wurden die letzten drei Tage die vorläufigen Ergebnisse und alle Beschlüsse der Wahlvorstände durch den Kreiswahlleiter und sein Team überprüft. Die sehr gute Arbeit der Wahlhelfer und der Gemeindeverwaltungen zeigte sich hierbei auch darin, dass lediglich in 17 von 396 Wahlvorständen rechnerische Korrekturen durch den Kreiswahlausschuss vorgenommen werden mussten. „Hierbei handelte es sich um kleinere Zahlendreher oder Zeilenverrutscher“, erläuterte Kreiswahlleiter Wendlinger in der Sitzung. Die sogenannte Umwidmung gültiger beziehungsweise ungültiger Stimmen musste nur bei vier Stimmzetteln durch den Kreiswahlausschuss beschlossen werden. „Es geht bei diesen vier Stimmzetteln um Grenzfälle, für die genau unsere Prüfung da ist. So wurden hier auf den Stimmzetteln Streichungen vorgenommen, wo nicht klar war, ob diese Stimmen jeweils als gültig gezählt werden können. Der Wahlvorstand hatte sich bei der Auszählung am Wahlabend für eine Gültigkeit entschieden. Dies musste nun korrigiert werden, da es nicht mit der einheitliche Auslegung der Vorschriften des Bundeswahlgesetzes übereinstimmt“, so Kreiswahlleiter Wendlinger. Bei der großen Anzahl an abgegebenen Stimmen zeigte sich Wendlinger mit vier Korrekturen aber mehr als zufrieden mit der Arbeit in den Wahllokalen. Der Kreiswahlausschuss sah darin vor allem auch einen Beleg für die gute Schulung der Wahlhelfer durch die Gemeinden und die hohe Motivation in den Wahlvorständen. Georg Wendlinger beendete die Sitzung mit einem abschließenden Dank auch an die Ausschussmitglieder, dass sie sich für diese wichtige ehrenamtliche Aufgabe zur Verfügung gestellt haben. Die kompletten endgültigen Wahlergebnisse finden Sie auch hier.