© Landratsamt Traunstein: Landrat Siegfried Walch wurde von Hubert Mayer (rechts neben Walch) und Hans Mayer (links neben Walch) durch den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie geführt.

© Landratsamt Traunstein: Landrat Siegfried Walch wurde von Hubert Mayer (rechts neben Walch) und Hans Mayer (links neben Walch) durch den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie geführt.

22.11.2018 

Kulturlandschaftsprogramm: Fast dreiviertel aller Landwirte im Landkreis engagieren sich für Natur und Umwelt

Landrat Siegfried Walch informiert sich auf dem Hof von Familie Mayer in Pullach.

Beim Besuch des Bauernhofes von Familie Mayer in Pullach (Gemeinde Seeon-Seebruck) hat sich Landrat Siegfried Walch über die Bedeutung des Kulturlandschafts- und Vertragsnaturschutzprogramms im Landkreis Traunstein informiert. Mittlerweile leisten rund 1.950 landwirtschaftliche Betriebe und damit fast dreiviertel aller Bauern im Landkreis Traunstein mit insgesamt 4.600 Agrarumweltmaßnahmen freiwillig einen aktiven Beitrag zum Klima-, Boden- und Gewässerschutz sowie zum Erhalt der Artenvielfalt. „Wir im Chiemgau und Rupertiwinkel sind stolz auf unsere einzigartige Natur- und Kulturlandschaft. Dahinter steht auch die Arbeit unserer bäuerlichen Familienbetriebe, die diese Landschaft seit Jahrhunderten mit ihrer täglichen Arbeit gestalten und pflegen. Wenn wir diese Vielfalt in Zukunft erhalten wollen, müssen wir die freiwilligen Umweltleistungen der Landwirte wertschätzen und unterstützen“, so Landrat Siegfried Walch.

Nach dem Grundsatz „Freiwilligkeit vor Ordnungsrecht“ suchen sich die Landwirte die zu ihrem Betrieb und Grundstücken passenden KULAP-Maßnahmen aus. Dazu gehören beispielsweise mehr Hecken, Feldgehölze, Brachestrei­fen und Blühflächen. Durch Einbindung und Ver­netzung von Landwirten, Jägern, Imkern und Naturschützern entstehen wertvolle Lebens­räume für Wildtiere und Insekten. „Die Kulturlandschaft bestimmt die Lebensqualität in unserer Heimat und übt eine große Anziehungskraft auf Touristen aus. Es ist deshalb sowohl aus ökologischen als auch aus wirtschaftlichen Gründen wichtig, sie zu erhalten“, so Landrat Walch.

Der Bauernhof von Familie Mayer steht beispielhaft für diese Verbindung: Ein großer Teil der landwirtschaftlichen Arbeit besteht aus der Landschaftspflege und dem Erhalt der Natur. Gleichzeitig gehören Rindermast, Wald- und Energiewirtschaft sowie Urlaub auf dem Bauernhof zu den Säulen des Betriebes. „Unsere Philosophie ist seit Jahrzehnten, auf mehrere Standbeine zu setzen. Das bedeutet natürlich viel Arbeit und permanente Investitionen, macht aber auch weniger anfällig bei Krisen in einzelnen Bereichen“, betonte Landwirt Hubert Mayer bei der Führung durch den Betrieb gegenüber Landrat Walch. Nach Überzeugung von Walch ist „Urlaub auf dem Bauernhof“ ein echtes Erfolgsmodell: „Es steht für einen nachhaltigen, authentischen und qualitativ hochwertigen Tourismus, der viel Wertschöpfung in unsere Region bringt und gleichzeitig eine hervorragende Möglichkeit ist, um den Urlaubern unsere Lebensart und Traditionen näherzubringen.“

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