Moor-Renaturierung im Preisinger Moos (Foto: LRA)
Landkreis Traunstein renaturiert Teile des Preisinger Mooses
Die Renaturierung erfolgte erstmalig und wurden im Februar und März auf drei brachliegenden Flächen durchgeführt. Initiiert und geleitet wurden die Maßnahmen vom Landratsamt Traunstein. Die Grenzgräben zu Privatgrundstücken blieben dabei unangetastet, um eine Vernässung dieser Grundstücke auszuschließen. Der Landkreis engagiert sich bereits seit Mitte der 1990er Jahre aktiv im Moorschutz und in der Moorrenaturierung. Vor diesem Hintergrund befürwortete das Sachgebiet Naturschutz und Waldrecht des Landratsamtes die Stadt Traunstein den Erwerb einzelner Moorflächen im Preisinger Moos. Die Finanzierung erfolgte durch Mittel des bayerischen Umweltministeriums, die durch die Regierung von Oberbayern bewilligt wurden.
Die Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus gerückt, gestützt durch wissenschaftliche Erkenntnisse. Derzeit entweichen etwa 8% der bayerischen Treibhausgasemissionen aus trockengelegten Moorflächen. Als Antwort darauf hat die bayerische Staatsregierung das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 insgesamt 55.000 Hektar Moorfläche im Freistaat durch Wiedervernässung zu renaturieren. Durch die Renaturierung der bisherigen Bracheflächen werden keine weiteren Treibhausgase freigesetzt.
In den kommenden Jahren wird sich die Regeneration des Moores durch eine spezielle Torfmoosflora langsam einstellen. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Fauna im Moor, da das Preisinger Moos Heimat zahlreicher seltener Libellen ist, für deren Larven im Zuge der Maßnahme viele kleine Tümpel angelegt wurden. Die bereits erfolgten Maßnahmen tragen außerdem dazu bei, die Wasserspeicherfähigkeit der Renaturierungsflächen zu erhöhen. Dadurch kann bei Starkregenereignissen der Niederschlag im Moor zurückgehalten und erst zeitverzögert in Richtung Traun abfließen.