© Landratsamt Traunstein: Starten gemeinsam die "Netzwerkstelle Hebammenversorgung" (von links): Dr. Uwe Gretscher (Vorstandsvorsitzender Kliniken Südostbayern), Landrat Georg Grabner, Susanne Deckert und Sascia Strohhammer (beide Netzwerkstelle Hebammenversorgung) und Landrat Siegfried Walch.

© Landratsamt Traunstein: Starten gemeinsam die "Netzwerkstelle Hebammenversorgung" (von links): Dr. Uwe Gretscher (Vorstandsvorsitzender Kliniken Südostbayern), Landrat Georg Grabner, Susanne Deckert und Sascia Strohhammer (beide Netzwerkstelle Hebammenversorgung) und Landrat Siegfried Walch.

30.07.2019 

Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land starten „Netzwerkstelle Hebammenversorgung“

Nach einjähriger Vorbereitungszeit geben die Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein den Startschuss für die „Netzwerkstelle Hebammenversorgung“. Ziel ist es, die wohnortnahe Hebammenversorgung zu stärken, um werdenden Müttern vor, während und nach der Geburt eine gute Versorgung und Betreuung bieten zu können. Gefördert wird die Netzwerkstelle durch das Zukunftsprogramm Geburtshilfe des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. „Hebammen leisten wertvolle Arbeit für junge Familien. Uns liegt am Herzen, dass alle Mütter in unseren Landkreisen die Hebammenbetreuung bekommen, die sie brauchen“, betonen die Landräte Siegfried Walch und Georg Grabner.

40 Euro pro Geburt kommen jährlich aus dem Förderprogramm des Freistaats. Davon tragen 10 Prozent die Kommunen selbst. Im Klinikum Traunstein wurden letztes Jahr 1517 Kinder geboren, im Klinikum Bad Reichenhall 613.

In einem ersten Schritt erhielten die bereits geburtshilflich tätigen Hebammen sowie Neu- und Wiedereinsteiger eine finanzielle Unterstützung aus den Fördermitteln 2018. Im letzten September entwickelten dann Landkreis- und Klinikvertreter gemeinsam mit geburtshilflich und ambulant tätigen Hebammen weitere kommunale Unterstützungsmöglichkeiten. Die Hebammen wünschten sich insbesondere eine bessere Vernetzung und wohnortnahe Fortbildungsangebote. Die aufsuchende Wochenbettbetreuung stellt besonders in Urlaubszeiten eine Herausforderung dar. Dies soll mithilfe koordinativer Unterstützung verbessert werden.

Auf diesen Grundlagen wurde die Netzwerkstelle Hebammenversorgung ins Leben gerufen. Sie unterstützt die Hebammen unter anderem durch Modelle zur Abdeckung von Versorgungsengpässen und durch die Organisation von Fortbildungen und Qualitätszirkeln. Inhaltlich und fachlich betreut wird die Stelle von Susanne Deckert, Hebamme und Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen IHK und von Sascia Strohhammer, verantwortlich für das verwaltungsorganisatorische Segment. „Wir möchten das Netzwerk von freiberuflichen Hebammen untereinander und mit den angrenzenden Institutionen und Professionen rund um die Geburt stärken“, erklärt Susanne Deckert. Des Weiteren seien die Nachwuchsgewinnung und Unterstützung beim beruflichen Wiedereinstieg wichtige Ziele.

Organisatorisch ist die Netzwerkstelle bei der KlinikPlus Medical GmbH der Kliniken Südostbayern AG angesiedelt. In Kooperation mit dem Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG sollen die Fortbildungsmaßnahmen auf den Weg gebracht werden. Die Netzwerkstelle und deren Maßnahmen werden im Rahmen des Zukunftsprogramms Geburtshilfe in Bayern durch die Regierung von Oberfranken mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege gefördert. Die Umsetzung von Maßnahmen wird in enger Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern und den Gesundheitsregionen plus der Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein erfolgen, die die Stärkung der Gesundheitsversorgung vor Ort als übergeordnetes Ziel haben.

Der offizielle Startschuss für die Netzwerkstelle Hebammenversorgung fällt bei einer Auftaktveranstaltung am 16. Oktober. Dabei werden u.a. erste Ergebnisse vorgestellt und zusammen mit den Hebammen die nächsten Schritte erarbeitet.

« zurück zur Übersicht