22.03.2021 

Lawinengefahr in den Chiemgauer Alpen

In den Bayerischen Voralpen, den Chiemgauer und den Berchtesgadener Alpen ist die Lawinengefahr oberhalb 1600 m erheblich. Das Hauptproblem stellt der Triebschnee dar. Viele Gefahrenstellen befinden sich im kammnahen Steilgelände der Expositionen Nord über Ost bis Südwest sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden. Kleine bis mittelgroße, im Osten auch große Schneebrettlawinen, können bereits bei geringer Zusatzbelastung, wie zum Beispiel durch einen einzelnen Skifahrer, ausgelöst werden. Anzahl und Umfang der Gefahrenstellen nehmen mit der Höhe zu. Der viele Neuschnee der letzten Tage kann sich zudem in Form von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen vor allem im felsdurchsetzten Steilgelände von selbst lösen. Selbstauslösungen bleiben in mittleren Lagen meist klein, in den Hochlagen können sie groß werden. Zudem sind unterhalb von 1800 m an Hängen mit glattem Untergrund kleine und mittelgroße Gleitschneelawinen möglich. Gleitschneemäuler weisen auf die Gefahr hin. Mit Schwerpunkt in den östlichen bayerischen Alpenregionen entstanden frische, umfangreiche Triebschneeansammlungen, die auf weichen Schichten liegen. Am Montag wachsen sie von den bayerischen Voralpen bis zu den Berchtesgadener Alpen weiter an. Triebschneeansammlungen sind von Neuschnee überdeckt und deshalb schwer zu erkennen. Innerhalb des Neuschnees der vergangenen Tage sind störbare Zwischenschichten eingelagert. Die Verbindung zum Altschnee ist in mittleren Lagen gut, wird mit der Höhe aber schlechter. In tieferen Lagen liegt der Schnee auf dem Untergrund und ist am Boden nass. Ab Dienstag wird die Lawinengefahr angesichts von Sonneneinstrahlung und steigenden Temperaturen wieder ansteigen. Skipisten werden momentan nicht überwacht und vor Lawinengefahren gesichert.

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