© Horst Beese: „In der Metro“, Bleistiftzeichnung.

© Horst Beese: „In der Metro“, Bleistiftzeichnung.

01.10.2019 

Noch bis 10. Januar 2020: Sonderausstellung des Künstlers Horst Beese im Landratsamt

Noch bis zum 10. Januar 2020 präsentiert der Künstler Horst Beese in zwei Stockwerken des Landratsamts am Papst-Benedikt-Platz zwanzig großformatige Zeichnungen und dreizehn Malereien in Öl und Acryl.

Die Zeichnungen sind zwischen 2011 und 2019 entstanden. Außer zweier Arbeiten, die mit schwarzer Pittkreide angefertigt wurden, sind alle anderen Arbeiten mit verschiedenen Bleistiften, vornehmlich HB- bis 6B-Stiften ausgeführt. Die Oberflächenbeschaffenheit des Papieres spielt eine entscheidende Rolle, der Papiergrund spricht eine eigene Sprache und trägt so zur zeichnerischen Gestaltung bei. Unterschiedliche Papieroberflächen bringen unterschiedliche zeichnerische Ergebnisse mit sich. Eine kontrollierbare Qualität der Bleistifte beim Zeichenprozess lässt jede Nuance zu, Helligkeit, Dunkelheit, Zartheit oder Breite, unproblematische Korrekturmöglichkeiten durch den Radiergummi, verlaufend schummerndes Verwischen, der Bleistift gestattet dem Künstler unendlich viele gestalterische Möglichkeiten. Und Horst Beese setzt diese technischen Möglichkeiten auf sehr virtuose Weise ein.

Zu seinen Lieblingsmalern gehört Francis Bacon. So ist es nicht verwunderlich, dass Horst Beese ein Triptychon ausstellt mit dem Titel „Francis Atelier“. Ein chaotisches, wirres Durcheinander von Malutensilien, Leinwänden, Stiften, Farben, Zeitschriften, Büchern und Kartons für Whiskey spornt Horst Beese zu diesen drei detailreich ausgeführten Zeichnungen an. Wenig roter Zeichenstift wird bewusst eingesetzt, bei anderen Bildern ist es die Farbe Blau. Mit diesen wenigen Farbakzenten möchte er die Wirkung noch steigern. „Durch diese quantitativ sehr geringen Farbtupfer bekommen die Arbeiten aber eine große Farbigkeit“, so Horst Beese. Daneben gibt es aber jene Zeichnungen, in denen er sich mit den Erlebnissen und dem Gesehenen auf seinen zahlreichen Reisen auseinandersetzt.

Seine dreizehn Malereien dagegen, alle in Öl und Acryl ausgeführt, beschäftigen sich nahezu ausschließlich mit dem Thema Zeit und hier speziell mit der Geschwindigkeit. Wir erkennen den Maler im Zug, im Auto sitzend, aus dem jeweiligen Fenster sehend und die vorbeiziehende Landschaft, die Menschen und Architektur als verschwimmende Objekte wahrnehmend. Das grelle, gelbe Rapsfeld kontrastiert mit der grünen Landschaft in das es eingebettet ist und die blauen oder türkiesen Fensterrahmen der Autos und Züge stehen im Kontrast zu Getränkepappbechern und anderen Utensilien, die auf dem Board vor dem Fenster stehen.

Die Arbeiten können während der Öffnungszeiten des Landratsamts Traunstein besichtigt werden: Montag bis Donnerstag 08:00 - 16:00 Uhr, Freitag: 08:00 - 12:00 Uhr.

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