18.03.2021 

Öffnen nach Impffortschritt: Landrat Siegfried Walch legt Konzept für geänderte Corona-Öffnungssystematik vor


Landrat Siegfried Walch hat ein Konzept für eine geänderte Corona-Öffnungssystematik vorgelegt. Der Grundgedanke: Öffnen nach Impffortschritt, weg von der Anknüpfung an den Inzidenz-Wert. „Wir haben ein eigenes Konzept vorgelegt, um damit einen konstruktiven Beitrag zu den aktuellen Debatten zu leisten. Aus meiner Sicht gibt es derzeit nicht nur eine medizinische und systemische Krise, sondern mittlerweile auch eine psychologische Krise, weil den Menschen eine verlässliche Perspektive fehlt und es ihnen immer schwerer fällt, die Maßnahmen mitzutragen“, so Landrat Walch. Die Akzeptanz in der Bevölkerung sei aber dringend erforderlich. „Denn Maßnahmen wirken nur dann, wenn sie nicht nur theoretisch angeordnet, sondern auch tatsächlich befolgt werden.“ Das gehe aber nur, wenn die Menschen mit erreichbaren Zielen auch eine echte Perspektive bekommen. „Genau hier liegt der Kern des Konzepts: Auf jeden Fortschritt bei den Impfungen folgen klar definierte Öffnungen und Lockerungen. Unser Ziel ist nicht, schneller zu öffnen, sondern verlässlicher zu öffnen“, so Walch.   

Walch hat das Konzept an das Bundesgesundheitsministerium sowie an das Robert Koch-Institut übermittelt und die Bayerische Staatsregierung um Unterstützung seiner Initiative gebeten. Walch betont: „Alle im Konzept genannten Maßnahmen und Zeiträume sind lediglich als Beispiel zu bewerten, wie und wann solche Schritte vollzogen werden könnten. Sie dienen der Anschaulichkeit und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Kernelement des Vorschlags ist eine geänderte Systematik, die sich vor allem am Impffortschritt orientiert und ein Commitment des Staates an die Bevölkerung darstellt.“

Unterstützung erfährt das Konzept unter anderem von den Landräten Erwin Schneider (Altötting) und Thomas Karmasin (Fürstenfeldbruck). Landrat Erwin Schneider erklärt: „Die Impfungen sind der wichtigste Schritt zurück zur Normalität für uns alle. Öffnungsperspektiven vom Impffortschritt und nicht alleine von Inzidenzen abhängig zu machen, ist aus meiner Sicht der ausdrücklich richtige Weg.“ Auch Landrat Thomas Karmasin, zugleich Vorsitzender des Bezirksverbands der oberbayerischen Landräte, stellt sich grundsätzlich hinter den Vorschlag aus Traunstein: „Wir müssen vom Jo-Jo-Effekt der Inzidenzen wegkommen, indem wir alle Kraft ins Impfen stecken. Ich finde es gut, dass wir in die Gefährdungsbeurteilung den Impfstatus der betroffenen Bevölkerung einfließen lassen.“

Nach Überzeugung von Landrat Walch hat sich die Strategie der Vorsicht und Umsicht bei der Bewältigung der Corona-Pandemie bewährt. Sie bleibe die entscheidende Richtschnur. Walch: „Die Bürger in unserem Land tragen die notwendigen Corona-Maßnahmen seit einem Jahr beeindruckend mit und zeigen dabei einen herausragenden Zusammenhalt. Jetzt gilt es, diesen Zusammenhalt in der entscheidenden Phase der Pandemie-Bewältigung zu bewahren. Eine Öffnungssystematik mit einer verlässlichen Perspektive kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.“

Das komplette Konzept finden Sie hier.

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