22.11.2021 

Verband der Forstberechtigten im Chiemgau beantragt Wolfsentnahme

Der Verband der Forstberechtigten im Chiemgau mit erstem Vorsitzenden Landrat Siegfried Walch, hat bei der Regierung von Oberbayern eine Wolfsentnahme beantragt. Hintergrund: Ende Oktober wurden in der Gemeinde Bergen erneut fünf Schafe tot aufgefunden, ein weiteres Schaf wird vermisst. Die Genanalyse des Bayerischen Landesamt für Umwelt ergab unlängst, dass es sich um einen Wolf handelt. [siehe hierzu die Pressemitteilung des LfU vom 12.11.2021; abrufbar unter https://bit.ly/3HrlbFj]

Hierzu Verbandsvorsitzender Landrat Siegfried Walch: „Der letzte Wolfsvorfall hat sich bereits in Siedlungsstrukturen ereignet. Das heißt der Wolf taucht immer näher am bewohnten Gebiet auf. Zudem haben wir im südlichen Teil des Landkreises eine überhaupt nicht schützbare Geländestruktur. Die Almwirtschaft ist für uns ein ganz wichtiges Standbein und zwar vor allem auch aus ökologischer Sicht ganz wertvoller Aspekt. Die Almwirtschaft hat für das ökologische Gleichgewicht auch im Hinblick auf Artenvielfalt, Biodiversität und Insekten eine ganz besondere Rolle. Diesen Wert gilt es zu schützen und zu erhalten. Ein Nebeneinander von den Almwirtschaften auf der einen Seite und große Beutegreifer, sprich der Wolf, auf der anderen Seite ist aus unserer Sicht nicht machbar. Wer über Weideschutz philosophiert, sollte sich auch mal anschauen, wie das in der Praxis ausschaut. Die Gebiete sind nachweisbar nicht schützbar und deswegen ist eine Entnahme aus unserer Sicht der notwendige Schritt.“

Unterstützt wird dieser Antrag auch von der Schafthaltervereinigung Traunstein und dem Bayerischen Bauernverband. Verbandsvorsitzender Landrat Walch dankt in diesem Zusammenhang auch dem Wildtiermanagement mit dem ‚Netzwerk Große Beutegreifer‘, welches schnellstmöglich die Situation vor Ort begutachtet und entsprechende Proben entnommen habe.

Im „Bayerischen Aktionsplan Wolf“ ist in den Eckpunkten für den Umgang mit den Wölfen in Bayern festgehalten, dass die Sicherheit der Menschen an oberster Stelle steht und eine aktive Ansiedlung von Wölfen weder erfolgt noch vorgesehen ist.

 

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