© Landratsamt Traunstein: Besichtigten gemeinsam die Vertragsnaturschutzflächen auf der Weitalm am Hochgern (von links): Die Weitalmbauern Peter Zeininger, Josef Schuhbeck und Stefan Loider, Landrat Siegfried Walch, Weitalmbauer Florian Nieß, Wolfgang Selbertinger (Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Traunstein), Maria Stöberl (Geschäftsführerin des Verbands der Forstberechtigten), Revierleiter Lothar Klöffer und Forstbetriebsleiter Paul Höglmüller.

© Landratsamt Traunstein: Besichtigten gemeinsam die Vertragsnaturschutzflächen auf der Weitalm am Hochgern (von links): Die Weitalmbauern Peter Zeininger, Josef Schuhbeck und Stefan Loider, Landrat Siegfried Walch, Weitalmbauer Florian Nieß, Wolfgang Selbertinger (Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Traunstein), Maria Stöberl (Geschäftsführerin des Verbands der Forstberechtigten), Revierleiter Lothar Klöffer und Forstbetriebsleiter Paul Höglmüller.

03.07.2019 

Weitalm am Hochgern in das Vertragsnaturschutzprogramm integriert

Landrat Walch: „Almwirtschaft ist gelebter Naturschutz“

 

Die Naturschutzbehörde im Landratsamt Traunstein konnte die Weitalm am Hochgern mit rund 42 Hektar Fläche in das Vertragsnaturschutzprogramm integrieren. „Damit erhalten unsere Almbauern einen Ausgleich für viel Arbeit und Idealismus, mit denen sie die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft unserer Heimat pflegen und erhalten. Die Almwirtschaft ist gelebter Naturschutz, weil sie eine unverzichtbare Grundlage für ökologische Vielfalt und Biodiversität in unserem Landkreis und im gesamten Alpenraum schafft“, betonte Landrat Siegfried Walch bei einer Besichtigung der Weitalm mit den örtlichen Almbauern und beteiligten Behördenvertretern.

Weitalmbauer Josef Schuhbeck erläuterte: „Die Beweidung hier auf der Weitalm wird stufenweise durchgeführt. Dadurch wird das Gras von den Kühen gut abgefressen und die Vegetation kann sich hier wunderbar entwickeln. Wir haben auf dieser Fläche eine unglaubliche Vielfalt. Hier wird nichts gedüngt und auch kein Spritzmittel ausgebracht. Es ist einfach Natur pur, wie wir Almbauern es immer schon gemacht haben.“ 

Wolfgang Selbertinger von Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Traunstein unterstrich in seinen Ausführungen, dass sich das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm auch auf den Almen zu einem Erfolgsmodell entwickle. In einem kooperativen Ansatz sei es der Unteren Naturschutzbehörde gelungen, seit 2016 fast 400 Hektar Almfläche in das Naturschutzprogramm aufzunehmen und dadurch insgesamt 60.000 Euro Fördermittel pro Jahr zu ermöglichen. Das Programm honoriere die traditionelle Beweidung der Almen mit Rindern, was Selbertinger zufolge naturschutzfachlich viele Vorteile bringe: „Alpine Weideflächen sind Flächen mit einer sehr hohen Artenvielfalt von Pflanzen und Insekten. Die häufig felsdurchsetzten und schwer zugänglichen Flächen werden offengehalten. Zudem werden durch Trittschäden Standorte für konkurrenzschwache Pflanzenarten geschaffen. Und nicht zuletzt sorgt diese Art der Bewirtschaftung für den Erhalt alter Nutztierrassen“, so Selbertinger. Laut Selbertinger soll das Programm permanent an die Entwicklungen in der Landwirtschaft und an die gemeinsamen Erfahrungen von Bauern und Naturschützern angepasst werden. Insgesamt beteiligen sich im Landkreis Traunstein derzeit rund 450 landwirtschaftliche Betriebe am Vertragsnaturschutz und pflegen dabei etwa 1.650 Hektar Fläche im Sinne des Naturschutzes.

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