Landrat Siegfried Walch zeichnet 25 Bürger für ihre herausragenden Verdienste um das Gemeinwohl aus: „Gelebte Mitverantwortung ist eine der großen Stärken unserer Heimat“

 

Landrat Siegfried Walch hat im Rahmen einer Feierstunde im Landratsamt Traunstein 25 Bürger für ihre herausragenden Verdienste um das Gemeinwohl gewürdigt. „Die gelebte Mitverantwortung des Einzelnen für seine Nächsten ist eine der großen Stärken unserer Heimat. Sie alle sind Stützen unserer Gesellschaft und echte Vorbilder“, so Walch zu den Geehrten. 

 

25 und 40 Jahre als Feldgeschworene
Für 25 Jahre als Feldgeschworene überreichte Walch Franz Lex sowie Johann und Georg Hofmann die Ehrenurkunde des Bayerischen Staatsministers der Finanzen und für Heimat.

Für ihre 40-jährige Tätigkeit als „Siebener“ wurden Josef Mühlbacher und Johann Maier geehrt. Feldgeschworener sei eines der ältesten bekannten und noch erhaltenen kommunalen Ehrenämter in Bayern, betonte Walch. „Sie sind mit ihrer Ortskenntnis, Erfahrung und Sachkenntnis auch heute noch eine wichtige Hilfe für die Vermessungsämter und erfüllen eine wichtige Mittlerfunktion zwischen Bürgern und Behörden.“       

 

40 Jahre Technisches Hilfswerk
Für 40 Jahre Dienst im Technischen Hilfswerk erhielt Michael Hoffmann von Landrat Walch das Ehrenzeichen 1. Klasse am Bande und eine Urkunde des Bayerischen Innenministers. „Das THW ist mit seinen besonderen Fähigkeiten und Erfahrungen ein wichtiger Bestandteil unseres Hilfeleistungssystems. Sie helfen Ihren Mitmenschen in der Not, egal in welcher Situation“, dankte Walch.

 

25 Jahre Malteser Hilfsdienst e.V.
Jörg Weitemeyer erhielt für 25 Jahre aktive Dienstzeit beim Malteser Hilfsdienst das Ehrenzeichen am Bande in Silber. Walch: „Der Malteser Hilfsdienst ist aus unserer Gesellschaft nicht  mehr wegzudenken. Er leistet auf vielfältige Weise Hilfe,  vom Sanitätsdienst über Krankentransport bis hin zum Katastrophenschutz.“

 

25 und 40 Jahre Bayerisches Rotes Kreuz
Claudia Unterreiner, Markus Ellmaier, Günther Zahmel, Tobias Löffler und Martin Kirchleitern erhielten für 25 Jahre aktive Dienstzeit im Bayerischen Roten Kreuz  von Landrat Walch das Ehrenzeichen mit einer Urkunde des Bayerischen Innenministers.

Für 40 Jahre Tätigkeit beim BRK würdigte der Landrat Gerlinde Eder, Margarethe Hechenbichler, Matthäus Wimmer, Josef Lepschy, Hermann Schramm, Bernhard Ratay, Georg Tutsch, Josef Wiesenberger, Peter Köck und Jürgen Schaffer mit dem Ehrenzeichen in Gold. „Tätig werden, statt untätig zu bleiben. Dinge in die Hand nehmen, statt klaglos darüber hinwegzusehen. Dafür stehen das Bayerischen Roten Kreuz und Sie alle ganz persönlich“, so Walch zu den Geehrten.

 

Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland („Bundesverdienstmedaille“)

Erika Stefanutti aus Übersee erhielt die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Stefanutti ist seit über 35 Jahren freiwillig und ehrenamtlich im Helferkreis Übersee engagiert, 10 Jahre dabei als Leiterin. Dort ist sie von Montag bis Samstag für hilfesuchende Personen erreichbar.    Älteren Menschen ermöglicht der Helferkreis, länger in der gewohnten Umgebung zu bleiben z.B. durch Besorgung von Medikamenten, Fahrten zum Arzt oder Begleitung bei Spaziergängen. Darüber hinaus ist Stefanutti seit März 2008 Leiterin der Überseer Familienhelferinnen, die Eltern und Kindern möglichst frühzeitig der Bewältigung von Problemen wie Krankheit, Schulden oder auch Scheidung zu helfen. Um die Sorgen und Probleme der Menschen kümmert Stefanutti sich zudem als Leiterin des Familienstützpunktes Übersee. Darüber hinaus hat sie einige Projekte mitinitiiert, beispielsweise die Lernpaten beim Erledigen von Hausaufgaben, Kartenspiel- und Spielenachmittage für ältere Überseer Bürger sowie Familiennachmittage, Elterncafes und die Dorfsommerkinder. Stefanutti war langjähriges Mitglied des Jugendhilfeausschusses des Landkreises Traunstein und seit 2008 Gemeinderatsmitglied in Übersee. Auch ihr Mitwirken als Jugendschöffin am Landgericht Traunstein und ihr Einsatz als Stellvertretende Kreisvorsitzende des VdK Traunstein werden mit der Auszeichnung gewürdigt.

 

Grit Mühlauer aus Reit im Winkl wurde für die aufopferungsvolle und langjährige Pflege ihrer schwerbehinderten Tochter Selina mit der Bundesverdienstmedaille gewürdigt. Selina musste durch eine Infektion nach der Geburt bleibende kognitive und körperliche Beeinträchtigungen erfahren. Wegen ihrer gesundheitlichen Einschränkungen und des erhöhten Infektionsrisikos konnte Selina die St. Valentinsschule leider nie regelmäßig besuchen und von ihrer Mutter zu Hause betreut und gepflegt werden. Nach einiger Zeit erhielt sie Hausunterricht und wurde von ihrer Mutter vor dem Beginn der Unterrichtsstunden so gut versorgt, dass die Lehrkraft von allen pflegerischen Aufgaben bestmöglich entlastet war. Ihre intensive Betreuung rund um die Uhr reichte vom Kochen und Eingeben des Essens über das Wickeln, Waschen und Baden zu physiotherapeutische Übungen. Grit Mühlauer hat ihr eigenes Leben und das ihrer Familie für die Pflege ihrer vor einem Jahr verstorbenen Tochter in den Hintergrund gestellt. „Mit der Liebe,  Pflege und Ansprache, wie sie nur eine Mutter ihrem Kind geben kann“, so Walch.

 

Elfriede Allerberger aus Kirchanschöring erhielt die Bundesverdienstmedaille für ihr herausragendes Engagement für Senioren sowie als Sterbe- und Trauerbegleiterin. Als ehrenamtliche Seniorenbeauftragte der Gemeinde Kirchanschöring ist Allerberger in erster Linie Ansprechpartnerin bei Lösung altersbedingter persönlicher oder finanzieller Probleme. Durch ihre eigenen Erfahrungen in der Pflege ihres verstorbenen Vaters hilft sie als Organisatorin von Pflegekursen anderen Menschen mit wertvollen Tipps und Anregungen. Als Ratgeberin und Kontaktperson hat Sie zudem mit ihren Krankenbesuchen für jeden ein „offenes Ohr“. Aufgrund Ihres sozialen Engagements arbeitet Allerberger schon seit 2009 im Sozialbüro der Gemeinde Kirchanschöring. Auch hier kümmert Sie sich um alle Belange, die den Seniorenbereich umfassen und bekleidet zudem das Amt der Behindertenbeirätin. Von 2012 bis 2015 war Allerberger an der Organisation des „Café Memory“ beteiligt, welches als Betreuungsangebot für demenzkranke Menschen eine wahre Entlastungsmöglichkeit für betreuende Angehörige ist. Als Sterbe- und Trauerbegleiterin leistet sie nicht nur den Sterbenden Beistand, sondern hilft den Hinterbliebenen etwa bei der Bestattung und den notwendigen Behördengängen. „Mit ihrer Arbeit verschenken Sie das wertvollste, was ein Mensch dem anderen geben kann: Zeit! Diese Zeit ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen“, so Landrat Walch.