Die Unterseite zweier Hortensienblätter mit der Wollschildlaus. ©Landratsamt Traunstein

Die Unterseite zweier Hortensienblätter mit der Wollschildlaus. ©Landratsamt Traunstein

04.07.2019 

Hortensienwollschildlaus treibt ihr Unwesen

Kreisfachberater Markus Breier erhält derzeit viele Anrufe zu weißen Flecken an Hortensien. „Das ist die Hortensienwollschildlaus, aber so schlimm war es noch nie“, weiß der Fachmann. Eingeschleppt wurde diese Schildlaus in den 1960ern nach Deutschland und breitet sich gerade in den letzten Jahren deutlich stärker aus. Was jetzt auf den Blattunterseiten und an den Stängeln zu sehen ist, sind die rund 1cm langen, weißen, watte-artigen Eigelege aus denen in den nächsten Wochen jeweils bis zu 1000 junge Läuse schlüpfen. Die jungen Läuse sind nur 1mm groß, damit kaum sichtbar und im Vergleich zu den älteren Läusen sehr beweglich. Sie saugen sich unerkannt an neuen Blättern und Trieben fest, wachsen auf 3-4mm Größe heran und überwintern dort. Die Absonderung von Honigtau (zuckerhaltiger Pflanzensaft) führt zu klebrigen Blättern und lässt schwärzliche Rußtaupilze wachsen. „Nur bei starkem Befall lässt die Hortensie viele Blätter fallen wird geschwächt.“ Die Hortensienwollschildlaus findet sich entgegen ihres Namens nicht nur auf Hortensien, sondern auch auf Hartriegel, Ahorn, Weißdorn, Linden und anderen Laub- und Ziergehölze in der Umgebung.

Bei sehr starkem Befall empfiehlt Breier eine Behandlung mit handelsüblichen Pflanzenschutzmitteln auf Paraffin- oder Rapsöl-Basis. Diese sollten in den nächsten Wochen eingesetzt und die Pflanzen besonders von unten tropfnass besprüht werden. Meist muss 2-3 mal behandelt werden, um alle Läuse zu erfassen. Gelegentlich fressen auch die Larven von Marienkäfern und Florfliegen die Eigelege, deshalb bitte erst auf diese Nützlinge kontrollieren. Sinnvoll ist im kommenden Frühjahr direkt vor dem Austrieb ein Spritzung mit den ölhaltigen Mitteln, um die überwinterten Läuse an der nächsten Vermehrung zu hindern. Breiers Tipp: „Jetzt schon in den Kalender schreiben.“ Wer seine Hortensien zudem mit organischem Dünger und Wasser versorgt, stärkt und kräftigt sie schon jetzt für eine reiche Blüte im kommenden Jahr.

Für weitere Fragen steht Kreisfachberater Markus Breier unter Tel. 0861-58 385 jederzeit zur Verfügung.

 

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