20.05.2020 

Internationaler Tag der Biodiversität am 22. Mai

Eine riesen Vielfalt – vom Balkon bis zum Obstanger

Vom kleinen Blumenkasten auf dem Balkon bis zum großen Obstanger: Überall kann sich die Vielfalt der Natur bewundern lassen. Um darauf aufmerksam zu machen, wurde der 22. Mai zum Internationalen Tag der Biodiversität ausgerufen. Schon auf dem Balkon lässt sich die Artenvielfalt fördern, beispielsweise durch die Pflanzung insektenfreundlicher Balkonblumen oder dem Anbau von blühenden Kräutern.

Die von Landrat Siegfried Walch initiierte Aktion „Blühender Landkreis Traunstein“ hat die langfristige Aufgabe, die Arten- und Strukturvielfalt in Garten, Dörfern und Städten zu steigern. Eines der Projekte ist die Schaffung und Pflege echter Blumenwiesen. Sie sind mit bis zu 60 verschiedenen Arten auf den Quadratmeter sogar vielfältiger als der tropische Regenwald. Mit einer Samenmischung können im eigenen Garten solche Wiesen selbst angelegt werden, die gerade jetzt im Frühjahr in schönster Blüte steht. Aber auch entlang der Straßen finden sich Wiesenblumen. Der Landkreis Traunstein verfolgt seit 2017 ein konsequentes Mähkonzept entlang seiner Kreisstraßen. „Wo möglich, bleiben blumenreiche Abschnitte stehen und werden nur an den Rändern gemäht, damit höheres Gras nicht in die Fahrbahn oder auf den Radweg fällt“, so Markus Breier, Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landkreis Traunstein. „Dabei haben die Bauhofmitarbeiter aber selbstverständlich immer die Verkehrssicherheit im Blick“.

Wer keine eigene Blumenwiese in seinem Garten anlegen möchte, kann trotzdem einiges für die Biodiversität tun. „Einfachblühende Pflanzen verwenden, Totholz für Insekten erhalten und „wilde Ecken“ zulassen“ sind nur einige Beispiele von Fachberater Breier und weiter: „Nehmen wir allein die Brennnessel - sie ist für Schmetterlingsraupen eine beliebte Futterpflanze“. Seit vergangenem Jahr ist auch im Landkreis Traunstein die Auszeichnung zu „Bayern blüht - Naturgarten“ möglich. Im Mittelpunkt stehen der Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz, der Verzicht auf Torf, die Nutzung organischer Dünger und ein vielfältiger Garten, in dem mit der Natur gegärtnert wird.

Reich an Biodiversität sind auch die traditionellen Obstanger. „Die Auswahl der Sorten ist groß, nicht alle eignen sich für bestimmte Einsatzzwecke“, so Breier. Wer die richtigen Sorten für seinen Standort gefunden hat, kann durch eine Biosammelzertifizierung der Streuobstwiese seine Fürchte sogar noch zu einem höheren Preis verkaufen. Der Landkreis fördert diese Zertifizierung, die über den Landschaftspflegeverband abgewickelt wird. Nebenbei ist der Obstanger wichtiger Lebensraum für Vogelarten, Fledermäuse und viele weitere Tiere.

Der Phantasie sind also keine Grenzen gesetzt und es gilt das Motte – je vielfältiger umso besser. Weitere Informationen und hilfreiche Tipps erhalten Sie beim Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege Markus Breier und online.

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