© Landratsamt Traunstein: Der Vertragsnaturschutz fördert blühende Wiesen wie hier im Bergener Moos, die eine außergewöhnliche Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten beherbergen.

© Landratsamt Traunstein: Der Vertragsnaturschutz fördert blühende Wiesen wie hier im Bergener Moos, die eine außergewöhnliche Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten beherbergen.

15.05.2019 

Naturschutz und Landwirtschaft Hand in Hand: 450 Betriebe beteiligen sich am Vertragsnaturschutzprogramm

Interessierte Landwirte und Grundstückseigentümer können sich an die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt wenden

Rosa Nelken, blauer Salbei, weißes Wollgras: Ende Mai verwandeln sich viele Wiesen in ein wahres Blütenmeer und begeistern durch ihre Farbenpracht.  Ein Schlüssel für artenreiche und vielfältige Lebensräume liegt in einer angepassten Landnutzung. Wenn Wiesen nicht gedüngt und erst spät im Jahr gemäht werden, ermöglicht das die Samenreife der Kräuter und die ungestörte Entwicklung vieler bunter Schmetterlinge vom Ei bis zum erwachsenen Falter. Mit dem Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm werden ökologisch wertvolle Lebensräume erhalten und verbessert, die auf eine naturschonende Bewirtschaftung angewiesen sind. Bauern und andere Landnutzer, die auf freiwilliger Basis ihre Flächen fünf Jahre lang nach den Zielen des Naturschutzes bewirtschaften, erhalten für den zusätzlichen Aufwand und den entgangenen Ertrag einen finanziellen Ausgleich.

Im Landkreis Traunstein beteiligen sich derzeit rund 450 landwirtschaftliche Betriebe am Vertragsnaturschutz und pflegen dabei etwa 1.650 Hektar Fläche im Sinne des Naturschutzes. „Wir im Chiemgau und Rupertiwinkel sind stolz auf unsere einzigartige Natur- und Kulturlandschaft. Dahinter steht auch die Arbeit unserer bäuerlichen Familienbetriebe, die diese Landschaft seit Jahrhunderten mit ihrer täglichen Arbeit gestalten und pflegen. Wenn wir diese Vielfalt in Zukunft erhalten wollen, müssen wir die freiwilligen Umweltleistungen der Landwirte wertschätzen und unterstützen“, so Landrat Siegfried Walch. Das Vertragsnaturschutzprogramm sei dabei eine wichtige Säule. „Es ist ein Ausgleich für viel Arbeit und Idealismus, um unsere Heimat zu pflegen und die Landschaft zu erhalten“, so Walch.  

Interessierte Landwirte und Grundstückseigentümer können sich mit Anträgen für das Jahr 2020 bereits jetzt an die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Traunstein wenden.

© Landratsamt Traunstein: Der Schmetterling „Riedteufel“ (im Bild) fühlt sich vor allem auf sehr nassen Wiesen wohl.
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