EU-Badegewässer

Im Landkreis Traunstein werden insgesamt 19 vielbesuchte Badestellen in das EU-Untersuchungsprogramm einbezogen.

Die Badegewässerqualität wird während der Badesaison (Mai bis September) in monatlichem Turnus durch das Gesundheitsamt im Landratsamt Traunstein überwacht. Rechtsgrundlage und Qualitätskriterien bietet die Bayerische Badegewässerverordnung vom 15.02.2008 (in Umsetzung der Europäischen Richtlinie 2006/7/EG). Hiernach werden u. a. die mikrobiologischen Parameter Escherichia coli und Intestinale Enterokokken untersucht.

Die Überwachungsergebnisse sind immer nur Momentaufnahmen. Sie erlauben keine Gesamtaussage über die Badegewässerqualität. Bei Grenzwertüberschreitungen erfolgt eine Nachkontrolle durch das Gesundheitsamt. Im Einzelfall kann ein Badeverbot ausgesprochen werden. 

Treten nach dem Baden juckende Hautauschläge auf, handelt es sich meistens um eine sogenannte Badedermatitis, auch Zerkarien genannt. Weitere Informationen zur Übertragung, Prophylaxe usw. finden Sie hier.

Chiemsee

 

Fridolfinger See

 

Leitgeringer See

Update 13.09.2024:

Aufgrund der aktuellen Wetterlage ist derzeit eine ausreichende Umwälzung des  Wasserkörpers am Leitgeringer See gegeben. Seitens des Gesundheitsamtes wurden diese Woche nochmals Ortsbesichtigungen durchgeführt, wo aufgrund der visuellen Prüfungen vor Ort hinsichtlich Sichttiefe, Schlieren und Flusen keine Auffälligkeiten mehr festgestellt werden konnten.

Unter Berücksichtigung aller Parameter inkl. der Wetterlage kann somit die Badewarnung aufgehoben werden.


Update 30.08.2024: Die heißen Temperaturen sorgen aktuell für eine Blaualgenbildung am Leitgeringer See. Das Gesundheitsamt Traunstein informiert daher über das Thema Blaualgen. Aufgrund der eingeschränkten Sichttiefe und der geringen bis mittleren Nachweiskonzentration von Blaualgen im Labor empfiehlt das Gesundheitsamt Traunstein, die lokalen, sichtbar betroffenen Bereiche zu meiden und zu umschwimmen. Die nicht betroffenen Bereiche können weiterhin genutzt werden. Das Gesundheitsamt Traunstein sowie das Personal vor Ort werden die weitere Entwicklung engmaschig beobachten.

Was sind „Blaualgen“ oder „Cyanobakterien“?

Cyanobakterien („Blaualgen“) kommen gern in warmen, nährstoffreichen Seen vor. Bei bestimmten Wetterlagen im Sommer kann es zur Massenentwicklung kommen, zur sogenannten „Algenblüte“. Manche Algenarten können dabei giftige Stoffe (Toxine) freisetzen, z.B. das Microcystin. Dieses ist für Fische gefährlich, kann aber auch für Badende gesundheitliche Probleme mit sich bringen.

Was kann passieren? 

Nach Verschlucken können gelegentlich leichte, vorübergehende Krankheitserscheinungen wie Reizungen im Bereich von Haut und Schleimhäuten auftreten, bei Aufnahme größerer Mengen kann es zu Erbrechen und Durchfall bis hin zu Leberschädigungen kommen. Eine besondere Risikogruppe unter den Badegästen sind im Uferbereich spielende Kleinkinder, die aufgrund ihres Spielverhaltens und durch ihren häufigen Hand-Mund-Kontakt größere Mengen an mit Cyanobakterien belastetem Sand und Wasser aufnehmen können. Ebenso können ältere Kinder und Jugendliche beim Toben im Flachwasserbereich oder beim Schwimmen lernen größere Wassermengen aufnehmen. Lebensbedrohliche Vergiftungen sind nur bei Haus- und Wildtieren beschrieben, die ihr von Bakterienteppichen überzogenes Fell ablecken oder „Wasserblüten“ im Uferbereich fressen.

Ist der ganze See betroffen? 

Das Cyanobakterien-Vorkommen kann im See sehr unterschiedlich verteilt sein. Es können sich grünliche Schlieren bilden oder an der Wasseroberfläche sogenannte „Wasserblüten“ auftreiben oder „aufrahmen“. Diese „Wasserblüten“ können sich windabhängig besonders am Ufer verdichten (ähnlich einer „Erbsensuppe"), jedoch bei Wechsel der Windrichtung rasch wieder verdriften. Da die „Blüten“ sehr hohe Toxin-Konzentrationen führen können, geht von ihnen das höchste Risiko aus.

Wie verhalte ich mich richtig? 

Massenentwicklungen von Cyanobakterien sind schon mit bloßem Auge zu erkennen und somit für informierte Badende vermeidbar. Das Gesundheitsamt Traunstein empfiehlt, die sichtbar betroffenen Bereiche zu meiden und zu umschwimmen.

 

Reifinger See

 

Tachinger See

 

Waginger See

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